Mit ihrem (nicht mehr ganz so neuen (Feb. 2011)) Buch “Die Datenfresser” versuchen die zwei Sprecher des Chaos Computer Club, Frank Rieger und Constanze Kurz den Leser über unser aller täglichen Umgang mit unseren Daten zu informieren und für die Brisanz selbiger zu sensibilisieren.
Die Datengier von Privatunternehmen wie Google Facebook und Co, aber auch staatlicher Stellen wird genauestens hinterfragt und beleuchtet.
Das Geschäftsmodell von “kostenlosen ” Onlinediensten die wir in Wahrheit mit unseren Daten bezahlen wird ebenso aufgezeigt wie die vielen kleinen und großen Schritte unserer Regierungen hin zu einer nahezu lückenlosen Überwachung.
Mit authentischen Geschichten über ein fiktives Start-Up-Unternehmen wird das Geschäftsmodell des Sammeln und Handeln von Daten anschaulich, ja greifbar erklärt. Hierbei bekommt der Leser zwangsläufig ein flaues Gefühl im Magen bei dem Gedanken an all das, was er in der digitalen Welt schon alles über sich Preis gegeben hat.
Ein sehr spannender Teil des Werkes könnte einem science-fiction Roman entnommen sein.
Die Autoren Skizieren das Leben eines Anwalts im total überwacht und vernetzten Deutschland im Jahr 2021.
Sowohl die harten Fakten, als auch die gar nicht so unrealistische Fiktion zeigen einem die Gefahren der immer wissender werdenden Computer von Konzernen und Staat. RFID-Schnüffelchips, jederzeit ortbare Mobiltelefone, von. Google mitgelesene E-Mails, jedes kleine Detail der letzten Party auf Facebook… all das sind große Risiken.
Doch die Autoren bleiben uns weder Dekansöse noch Lösungen schuldig.
Ich gebe dem Buch das Prädikat sehr Empfehlenswert!
Formulierungen und Erklärungen sind so gut gewählt, das sie sowohl von Otto/Else-Normal-Internet-User verstanden werden aber auch den gut informierten ITler nicht langweilen.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass einige Dinge, wie das Verknüpfen vieler kleiner Datensätze zu einem aussagekräftigen Bild zu oft widerholt werden. Solch ein Schreibstil ist für den “vor dem Schlafen gehen 10 Seiten Leser” bestimmt sehr angenehm, aber für einen schnell Leser wie mich, der das Buch in 2 Tagen durch hat eher nervig.
Zu erwerben ist das Buch mit der ISBN 978-3-10-048518-2 ganz anonym und ohne Namensspeicherung bei kleinen Buch-Dealer um die Ecke.
Notiz am Rande:
Die Diskussion um den Staats- oder Bundes-Trojaner dieser Tage passt thematisch sehr gut zum Thema dieses Buches.
Daher legte ich euch die Aktuelle, 19. Auflage des Alternativlos! Podcast ans Herz.
Felix “fefe” von Lohenstein/Leitner und Frank Rieger reden mit Constanze Kurz über tech. Details des Trojaners und mögliche politische Folgen.
Gebt auf eure Daten acht!